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Junger Handwerkernachwuchs ausgezeichnet
Laura Hiltmann und Pia Schöning sind erste Preisträgerinnen der Geerd-Meentzen Stiftung.
Ostfriesland. Das Handwerk ist Ostfrieslands größter Ausbilder und Arbeitgeber zugleich. Rund 35.000 Handwerker sorgen dafür, dass es in der Region rund läuft. Dazu gehören auch die etwa 2700 Lehrlinge in den mehr als 60 Ausbildungsberufen im Kammerbezirk. Um dem engagierten Nachwuchs Anerkennung zu zollen, gab es nun eine Premiere: In der Handwerkskammer für Ostfriesland in Aurich wurde erstmals der Geerd-Meentzen-Preis der gleichnamigen Stiftung an zwei Preisträgerinnen verliehen. Zu einer kleinen Feierstunde trafen sich die Stiftungsgründer Karin Meentzen-Horstmann und Sohn Julian Horstmann sowie Vertreter der Handwerkskammer, der Ems-Dollart Stiftung und der BBS II Emden mit dem Handwerkernachwuchs und ihren Ausbildern.
Als erste Preisträgerinnen hatte das Kuratorium der Stiftung die frisch ausgelernten Friseurinnen Laura Hiltmann (19) von der „Schneiderei 23“ in Emden und Pia Schöning (23) vom Salon „Coiffeur Pascal“ in Emden ausgewählt. „Entscheidend waren nicht nur die schulische Leistung – auch soziales Engagement und die persönlichen Rahmenbedingungen wurden berücksichtigt“, begründete Vorsitzende Karin Meentzen-Horstmann die Wahl und überreichte gemeinsam mit ihrem Sohn den diesjährigen Sach- und Geldpreis an die Gesellinnen. Diese zeigten sich sichtlich gerührt. „Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich auf meinem Weg unterstützt haben“, sagte Laura Hiltmann. Pia Schöning schloss sich dem Dank an und ergänzte: „Das ist der beste Beruf überhaupt.“ Es sei eine Freude, durch ihre kreative Arbeit die Kunden mit einem Lächeln nach Hause schicken zu können.
Namensgeber des neuen Förderpreises ist Geerd Meentzen, Vater von Karin Meentzen-Horstmann. Der gelernte Augenoptikermeister wagte Anfang der 50er Jahre den Schritt in die Selbstständigkeit. Zu Lebzeiten hatten die Aus- und Weiterbildung im Handwerk einen hohen Stellenwert für ihn. Mit Gründung der Geerd-Meentzen Stiftung und der Verleihung des gleichnamigen Preises soll dem nun Rechnung getragen werden. Unterstützung erhielt die Familie von der Ems-Dollart Stiftung der Ostfriesischen Volksbank eG. „Wir freuen uns, die Ausbildung im Handwerk auf diesem Weg gezielt zu fördern – ganz im Sinne meiner Eltern“, so Karin Meentzen-Horstmann. Deshalb hätte man sich für die erste Verleihung des Preises auch keinen besseren Ort als die Handwerkskammer vorstellen können, ergänzte Sohn Julian Horstmann. Präsident Albert Lienemann entgegnete, es sei eine Ehre, eine solche Veranstaltung auszurichten. „Aus der Masse zwei herausragenden Auszubildenden diese Wertschätzung entgegenbringen zu können, ist großartig“, sagte Lienemann.
Die Vernetzung zwischen Betrieb und Schule spiele hierbei eine sehr wichtige Rolle und stelle die Qualität der Ausbildung sicher, brachte es Björn Holzgrabe, Abteilungsleiter der BBS II Emden auf den Punkt. „Die Kombination von Handwerk und schulischer Ausbildung ist der Mehrwert, den beide Seiten haben“, betonte er. Abschließend sprach Holzgrabe noch einmal ausdrücklich seinen Dank an die Kolleginnen und Kollegen der BBS II Emden sowie den Ausbildern in den Betrieben aus.
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E‑Handwerk wird smarter
Die Ausbildungsinhalte der handwerklichen Elektroberufe wurden modernisiert. Stark überarbeitet wurde insbesondere der Beruf Informationselektroniker/in, neu ist der Beruf Elektroniker/in für Gebäudesystemintegration.
Ostfriesland. Die Gruppe der handwerklichen Elektro- und informationstechnischen Berufe wird zum 1. August 2021 modernisiert. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat die Ausbildungsinhalte der handwerklichen Elektroberufe angepasst und Prüfungsregelungen weitgehend vereinheitlicht. Trends hin zu smarten Installationen und immer weiterreichenden Vernetzungen erfordern eine Berufsausbildung, die bei den Beschäftigten das Systemverständnis stärker in den Mittelpunkt rückt, zum digitalen Arbeiten befähigt und personale Kompetenzen stärkt.
Der Beruf „Elektroniker/in für Gebäudesystemintegration“ wird neu geschaffen. Er richtet sich insbesondere an Handwerksbetriebe, die als Systemanbieter agieren und eröffnet Jugendlichen aussichtsreiche Karrierechancen in Richtung Planung und Konzeption vernetzter Gebäudetechnik. Der Beruf „Elektroniker/in“ konzentriert sich künftig auf die beiden Fachrichtungen Energie- und Gebäudetechnik sowie Automatisierungs- und Systemtechnik.
Der Beruf „Informationselektroniker/in“ fasst künftig vier Einsatzgebiete zusammen: Geräte‑, IT- und Bürosystemtechnik, Sende‑, Empfangs- und Breitbandtechnik, Brandschutz- und Gefahrenmeldeanlagen sowie Telekommunikationstechnik. Der Beruf „Systemelektroniker/in“ wird im Gegenzug aufgehoben. Der Beruf „Elektroniker/in für Maschinen und Antriebstechnik“ wurde inhaltlich modernisiert, aber aufgrund unterschiedlicher Prüfungsbestimmungen verordnungstechnisch in zwei Berufen neu geregelt – zum einen nach Berufsbildungsgesetz (BBiG), zum anderen nach Handwerksordnung (HwO).
Nähere Infos gibt es unter www.bibb.de. Auch die Handwerkskammer für Ostfriesland steht bei Fragen zu den neuen Ausbildungsinhalten zur Verfügung. Ansprechpartner ist Dieter Friedrichs, erreichbar unter Tel. 04941 1797 58 oder per E‑Mail d.friedrichs@hwk-aurich.de
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